Fikir7 Manset Haberler

14 Nisan, 2007

ermeniler ve ittihadcilar birligi

Die JungtürkenDie Bildung einer Opposition Zum 100. Jahrestag der Französischen Revolution hatten 1889 vier Studenten der Konstantinopler Militärhochschule eine revolutionär-patriotische Gruppe gegründet, die sich „Ittihad-i Osmani“ (Osmanische Einheit) nannten. Sie zeichneten sich durch Patriotismus und dem Verlangen nach einer Rettung des Osmanischen Reiches aus, ihre genauen politischen Vorstellungen blieben jedoch eher im Dunkeln. Sie konnten schon bald einen starken Zulauf von Studenten, Offizieren und unter theologischen Rechtsgelehrten, den sogenannten Ulemas, verbuchen. Im Ausland wurden sie als Jungtürken bezeichnet, ein Name, den sie schnell akzeptierten. Es entwickelten sich innerhalb der Jungtürken zwei verschiedene Lager, mit verschiedenen intellektuellen Führern. Einer von ihnen war Ahmed Riza, der für einen autoritären Zentralismus eintrat und in der türkischen Bevölkerung den Schlüssel zur Einheit sah. Sein Pendant war Sabaheddin, der eine starke Dezentralisierung des Reiches befürwortete, was ihm Sympathien bei den Nichtmuslimen verschaffte, besonders bei den Armeniern.Im Februar 1902 trafen sich die beiden Lager in Paris zum ersten jungtürkischen Kongress. Auch Vertreter der nichttürkischen Bevölkerungsgruppen nahmen teil. Einigkeit erreichte man in dem Punkt, dass die Armee eine wesentliche Rolle beim Kampf gegen den Sultan spielen müsse, traf aber bald auf den Streitpunkt, wie der Sultan abzusetzen sei. Die Mehrheit unter Leitung der Armenier und Sabaheddin machte den Vorschlag, dass die europäischen Mächte, England und Frankreich, intervenieren und die Verfassung, die Abdül-Hamid mehrmals eingesetzt hatte, wiederherstellen sollten. Bei der Minderheit um Riza stieß man damit aber auf Ablehnung. Man wehrte sich vehement gegen jede Intervention von außen, obwohl man die europäischen Werte und den wissenschaftlichen Fortschritt befürwortete. Die Opposition im Osmanischen Reich spaltete sich nun endgültig in zwei Lager auf, in das nationalistische „Komitee für Einheit und Fortschritt“ und der eher liberalen „Liga der Privatinitiative und Dezentralisierung.“ Es formierten sich Jungtürkengruppen, von denen die Sektion Saloniki die wichtigste werden sollte. Die 1906 entstandene Formation aus sieben Militärs und drei Zivilisten expandierte bald zu einer großen Organisation, mit etwa 15 000 Sympathisanten. Die Pariser und Salonikis Jungtürken fusionierten 1907 und nannten sich „Ittihad ve Terakki Cemiyeti“ (Komitee für Einheit und Fortschritt). Alle politischen Entscheidungen dieser Partei waren Aufgabe des Zentralkomitees (ZK), welches wahrscheinlich aus höchstens vierzig Mitgliedern bestand und ein ca. zwölfköpfiges Politbüro als Schaltzenrale besaß. Die Arbeitsweise der Ittihad-Partei war in ihren Gründerjahren sehr konspirativ, und eine Besetzung des ZKs wurde niemals bekanntgegeben.- Die jungtürkische Revolution und vergebliche Hoffnungen 1908 versuchten griechische, serbische und bulgarische Guerillatruppen Mazedonien für ihr Land zu annektieren. Sultan Abdül-Hamid fürchtete neben dieser Gefahr noch die eigenen Rebellen und bestellte den jungtürkischen Offizier Ismail Enver nach Konstantinopel, der daraufhin mit seinen Mitverschwörern in den Untergrund verschwand. Ittihad schlug sich auf die Seite der Rebellen und verlangte die Wiedereinführung der Verfassung.Im Juli setzte der Sultan 18 000 Soldaten in Bewegung , die sich allerdings weigerten, Gewalt gegen ihre Kameraden anzuwenden und gemeinsame Sache mit ihnen machten. Am 24. Juli 1908 gab Abdül-Hamid auf und gab bekannt, von nun an nur ein konstitutioneller Monarch zu sein. Der Jungtürke Kolagasi Niyazi Bey verkündete hoffnungsvolle Worte für die Minoritäten im Reich: „Eines der Ziele der Jungtürken [ist es], allen Nationalitäten und Religionen im Reich die Freiheit zu geben.“ Viele Armenier brachen bei den vielversprechenden Aussichten in Freude aus und glaubten den jungtürkischen Freiheitsbeteuerungen. Es gab Verbrüderungsszenen zwischen Christen und Moslems. So zogen in Konstantinopel tausende Armenier und Türken zu Friedhöfen, wo die Opfer der Massaker von 1895/96 bestattet worden waren und bekannten sich zu Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Doch die Machtübernahme der Jungtürken war noch nicht gefestigt. Durch die Schwächung der Sultansgewalt bestärkt, erklärte Bulgarien seine Unabhängigkeit, Kreta gab seinen Anschluss an Griechenland bekannt und Österreich-Ungarn annektierte Bosnien und Herzegowina.Die Jungtürken, die sich die Rettung und den Zusammenhalt des Reiches als Ziel gesetzt hatten, verloren in kürzester Zeit mehr Territorium als Abdül-Hamid in seiner gesamten Regierungszeit bis zur Revolution. Die Folge war, dass der Revolution eine Restaurationsbewegung folgte und islamisch-konservative Reaktionäre erstarkten. Die Masse des Volkes stand ohnehin weiter zum Sultan, da die Jungtürken sich nicht für den Islam interessierten und viele nicht mit den Privilegien einverstanden waren, die die Christen durch die Verfassung erhalten hatten. Am 12. April 1909 kam es zum Aufstand von zumeist albanischen Soldaten, der auch durch Ulemas hervorgerufen wurde.Die Jungtürken waren gezwungen zu fliehen und sich zu verstecken, wobei sie armenische Hilfe erhielten, was die Armenier in erneute Gefahr brachte und was zu erneuten Massakern in Kilikien, in etwa die türkische Provinz Adana, führte. Innerhalb von zwei Tagen wurden rund 200 armenische Dörfer vernichtet und 20 000 Armenier ermordet. Nach dem Rückschlag hatte die jungtürkische Armee erneut mobilgemacht und antwortete mit der Eroberung Konstantinopels Ende April 1909. Abdül-Hamid II. wurde endgültig abgesetzt und sein Bruder Muhammad Reschad wurde als Muhammad V. sein Nachfolger, ein energieloser Mann, der den Jungtürken kaum in die Quere kam.Man schob die Schuld an den Massakern dem alten Regime zu, verurteilte aber auch das Verhalten der Armenier, die Kontakt mit den Offizieren englischer und französischer Schiffe vor Mersin und Alexandrette aufgenommen hatten. Nach dem Massaker sagte der führende Jungtürke Mehmed Nazim: „Die Existenz fremder Elemente bietet einen Vorwand für europäische Interventionen. Diese Elemente müssen mit Waffengewalt türkisiert werden.“ Das Zentrum der Macht von Ittihad ve Terakki war das Zentralkomitee, jedoch wurde nach Beginn des Ersten Weltkrieges das Land von einer Art Triumvirat regiert, bestehend aus Enver Pascha (bürgerlich Ismail Enver), Talaat Pascha (Mehmed Talaat) und Dschemal Pascha (Ahmed Dschemal). Enver Pascha war ein Leutnant und Kriegsminister serbo-albanischer Abstammung und galt als Held der Revolution. Er war der Verbindungsmann zu Deutschland, hatte mehrere Jahre als Militärattaché an der Berliner Botschaft verbracht. Mehmed Talaat, der Innenminister und späterer Großwesir, war bulgarischer Abstammung, Dschemal Pascha, der Marineminister und Kommandant der 4. Osmanischen Armee, hatte eine griechische Mutter.

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