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14 Nisan, 2007

ittihadcilarin soykirimi(mi?)

Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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Giordano: Türkei muss sich zu Völkermord an Armeniern bekennen
KATHPRESS/Türkei/Deutschland/Armenier/Giordano/
Armenische Kirche ehrte den deutschen Publizisten für TV-Dokumentation über die Ereignisse während des Ersten Weltkriegs
Berlin, 19.10.04 (KAP) Die Türkei müsste nach Ansicht des deutschen Publizisten Ralph Giordano vor einer weiteren Annäherung an die Europäische Union den Völkermord an den Armeniern ab 1915 anerkennen. "Jede Assoziation mit der EU müsste eine unerlässliche Bedingung haben: Das längst überfällige offizielle Bekenntnis der Türkei zu dem Völkermord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg und den nachfolgenden Jahren", sagte Giordano bei der Entgegennahme einer hohen Auszeichnung der armenisch-apostolischen Kirche in Köln. Giordano wurde für eine 1986 produzierte ARD-Dokumentation über den Holocaust an den Armeniern ausgezeichnet.Der deutsche Publizist forderte die Berliner Bundesregierung auf, das offizielle Ankara zur Anerkennung des Völkermords zu drängen. Die Armenier bemühen sich seit langem darum, dass die Vertreibung und Ermordung von bis zu 1,5 Millionen Menschen durch das jungtürkische Regime international als Völkermord anerkannt wird.Die türkischen Archive sind zwar bis heute nicht voll für die internationale Forschung zugänglich, doch stimmen viele Historiker überein, dass der Völkermord an den Armeniern von den zentralen Organen des jungtürkischen "Komitees für Einheit und Fortschritt" (Ittihad ve Terakki) sorgfältig geplant war und generalstabsmäßig durchorganisiert wurde. Obwohl es die Armenier in den ersten Kriegsmonaten nicht an osmanischem Patriotismus fehlen ließen (einer der führenden Köpfe der Ittihadisten, Kriegsminister Enver Pascha, wurde im Kaukasus von armenischen Einheiten vor der Gefangennahme durch die Russen bewahrt, wofür er sich überschwänglich beim armenischen Patriarchen von Konstantinopel bedankte), benützten die Jungtürken den angeblichen armenischen "Verrat" als Vorwand für die "außerordentlichen Maßnahmen".Führende ittihadistische Politiker wie der Innenminister Talaat Pascha und der Kriegsminister Enver Pascha machten im Gespräch mit ausländischen Diplomaten kein Hehl daraus, dass sie den Weltkrieg nützen wollten, um die "Endlösung" der "armenischen Frage" herbeizuführen. Die "außerordentlichen Maßnahmen" gegen die Armenier erscheinen heute als Vorgriff auf die Verbrechen der deutschen Nationalsozialisten gegen die europäischen Juden: Es ist die gleiche Mischung aus sturem Bürokratismus, sorgfältiger Tarnung der Mordabsicht nach außen, zügelloser Grausamkeit und hemmungsloser Habgier nach dem materiellen Besitz der Opfer. Auch der Einsatz der geheimen ittihadistischen "Spezialorganisation" (Teshkilat-i-Mahsusa) erinnert an die deutsche SS. Darüber hinaus bedienten sich die Ittihadisten - obwohl persönlich zumeist Atheisten oder Agnostiker - auch des islamischen Ressentiments gegen die Christen, um mittels "Volkszorn" Blutbäder zu organisieren.Bereits ab dem Kriegseintritt des Osmanischen Reiches war es in den armenisch besiedelten Vilayets zu Übergriffen aller Art gekommen, die aber von den Armeniern eher als Nachwehen der Pogrome von 1895/96 empfunden wurden, denn als Vorgriff auf einen mit "modernen" Mitteln organisierten planmäßigen Völkermord. Im Rahmen der "außerordentlichen Maßnahmen" wurden am 24. April 1915 in Konstantinopel 250 führende armenische Parlamentsabgeordnete, Universitätsprofessoren, Dichter, Journalisten und andere Repräsentanten der intellektuellen Elite schlagartig verhaftet und später ermordet. Die armenischen Soldaten des osmanischen Heeres wurden entwaffnet und teils getötet, teils als Arbeitssklaven eingesetzt. Auf Grund von chiffrierten telegrafischen Anweisungen an die Valis (Gouverneure) in allen Teilen des Reiches wurde die armenische Bevölkerung deportiert; der gesamte armenische Besitz wurde beschlagnahmt, das ittihadistische Regime versuchte sogar, die Lebensversicherungspolizzen armenischer Bürger bei amerikanischen Versicherungsgesellschaften zu kassieren. Viele Armenier wurden gleich zu Beginn der Deportation niedergemacht; die anderen wurden in Hungermärschen in die Syrische Wüste getrieben, wo hunderttausende umkamen.Die kaiserlich-osmanische Justiz führte nach dem Waffenstillstand von 1918 Kriegsverbrecherprozesse gegen ittihadistische Politiker und Militärs durch, die am Völkermord an den armenischen Bürgern beteiligt waren. Die Prozesse endeten mit zahlreichen Todesurteilen und hohen Haftstrafen, doch hatten sich die Hauptschuldigen zumeist zu den deutschen Verbündeten nach Berlin abgesetzt. Nach der Machtergreifung der Kemalisten wurden die Kriegsverbrecherprozesse eingestellt.

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